Sebkha Sidi el Heni
Der Sebkha Sidi El Héni, deutsch auch Sabcha Sidi El Héni ist ein Salzsee im Gouvernorat Sousse in Tunesien. Er liegt südwestlich der Städte Monastir und Msaken und südlich der Straßenverbindung von Sousse nach Kairouan, von der aus man das nördliche Ufer der Senke sehen kann.
Namensgebend ist die an der Sebkha gelegene Kleinstadt Sidi El Héni. Zeitweilige Zuflüsse sind die Wadis Chrita, Mansoura und Om El Melah. Der Salzsee liegt 25 Kilometer südwestlich der Stadt Sousse und 25 Kilometer südöstlich der Stadt Kairouan in der Mitte Tunesiens und hat eine Fläche von 36 km².
Sidi El Héni ist die drittgrößte Sabcha Tunesiens. Im Sommer fällt sie in der Regel vollständig trocken, nur gelegentlich hält sie das ganze Jahr über Wasser. Das Land ist vollständig in öffentlicher Hand, eine wirtschaftliche Nutzung findet nicht statt. Eine gewisse Bedeutung hat es als Rückhaltebecken für gelegentliche Überschwemmungen der Zuflüsse und durch die Auffüllung des Grundwassers für die umliegenden Ortschaften. Es ist in Tunesien als Feuchtgebiet von nationaler Bedeutung klassifiziert, es gilt ein Jagdverbot. Es sind keine Gefährdungen bekannt.

Die Flora wird dominiert von salztoleranten Pflanzen wie Strauch-Melde, Atripex glauca, Arthrocnemum macrostachyum, Suaeda fruticosa und Queller-Arten. Durch seine Vorkommen des Salinenkrebs ist er vor allem ein wichtiger Futterplatz für Vögel wie den Rosaflamingo oder den Graukranich, die hier gelegentlich auch überwintern und brüten. Darüber hinaus finden sich Einfarbstar, Löffelente, Samtkopf-Grasmücke, Diademrotschwanz und Seeregenpfeifer.
Das Wort „Sebkha” bezeichnet flache Senken, die in der Regel überschwemmt werden können und in denen der salzige Boden jegliche Vegetation verhindert. Oft handelt es sich um ehemalige Seen, deren Wasser verdunstet ist und die enthaltenen Salze zurücklässt, die sie im Einzugsgebiet aufgelöst haben. Manchmal stehen oder standen diese Sebkhas jedoch über einen Tidenkanal in Verbindung mit dem Meer. Auch Regenfälle können diese Senken temporär auffüllen.
Bilder: Eigene Arbeit (Oktober 2016)